CDU Senioren Union informiert sich über LWL Klinik in Hemer

Unter Corona bedingten Auflagen trafen sich 40 Mitglieder und ihre Gäste im Kaisergarten. Zu diesem Treffen hatte man die Referentin Naciye Hantelmann-Geyhan eingeladen.

Sie ist seit dem 1. August Chefärztin für Neurologie und Psychiatrie in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der LWL Hans Prinzhorn-Klinik in Hemer.

Über ihr Studium und ihren bisherigen ärztlichen Werdegang wusste sie Interessantes zu berichten.

In erster Linie aber schilderte sie ihre Aufgaben in der Klinik, die sehr umfangreich sind. Die Klinik bietet verschiedenen Behandlungsformen an wie ambulante, stationäre, teilstationäre und Aufenthalte in einer Tagesklinik an. Teilstationär heißt, dass der Patient abends zu Hause in seinem gewohnten Umfeld sein kann.

Die Klinik hat verschiedene Standorte wie in Iserlohn-Stadt, (Tagesklinik für über 60 jährige mit einer ambulanten Behandlungsmöglichkeit), ferner ist in Plettenberg eine Ambulanz eingerichtet.

Der Aufenthalt ist in der Klinik möglich durch die Überweisung eines Fach- oder Hausarztes.

Ferner gibt es auch Anordnungen durch das Ordnungsamt, wenn ein Patient eine Gefahr für andere darstellt oder bei einem Suizid-Gedanken, bei Schizophrenie oder Drogenkonsum. Die Patienten haben oft einen dreimonatigen Aufenthalt in der Klinik.

Bei Zwangsunterbringungen muss allerdings ein Richter hinzugezogen werden. Ferner gibt es die Notaufnahme oder man kann eigenmächtig in der Klinik anrufen und sich auf die Warteliste setzen lassen.

Dr. Hantelmann-Geyhan gab den Zuhörern den Rat, unbedingt Vollmachten und Patientenverfügungen zu machen, damit in einem Notfall gehandelt werden kann. Die Patienten seien oft nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Gerade in Coronazeiten treten vermehrt solche Fälle ein.

Ferner ging die Referentin auf die verschiedenen Krankheiten ein, wie Kontrollverlust, Depression, bipolare Erkrankungen, Süchte, Demenz, Persönlichkeitsstörung, Halluzinationen, Intelligenzminderung. Hierzu hat die Klinik viele Test- und Behandlungsmöglichkeiten.

Zu erwähnen sei aber in erster Linie die Sicherung der Diagnose. Danach erfolgt die Anpassung der Medikamente und verschiedene Therapien wie Gesprächstherapie, Sport- und Bewegungsangebote, Kreativangebote wie Musik und Kunst sowie Arbeitstherapieangebote.

Nicht nur Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger gehören zum Team, sondern auch die Sozialarbeiter, die sich um die ambulante Versorgung, betreutes Wohnen, Heimunterbringung, Beantragung der Pflegestufe und vieles mehr kümmern.

Zum Schluss ging die Referentin noch auf verschiedene Studien zur Gesundheit Erwachsener ein, wobei Angststörungen, Alkoholprobleme und Depressionen an erster Stelle stünden.

Zum Abschluss dieser interessanten Veranstaltung stand seitens der Referentin die Frage an das Publikum im Raum: Wo stehe ich, wie kann ich an mich denken?

„Lächeln Sie und wecken Sie den ‚Tiger‘ in sich, haben Sie Spaß am Leben und bleiben Sie gesund“. (MV)