{wr} Neuenrade. Jörg Hellweg, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Neuenrade hat am Dienstag nachmittag „umgehend jegliches Engagement im Rahmen des Neuenrader Stadtmarketing“ eingestellt. Er werde „für keinerlei Funktionen zur Verfügung stehen“, schreibt Hellweg in einer Mail an die Verantwortlichen des Stadtmarketing, Ruth Echterhage, Christiane Frauendorf und Klaus Filter.

 

Der Christdemokrat kritisiert, wie die Freie Wählergemeinschaft Neuenrade in ihrem vorweihnachtlichen Flyer an die Neuenrader Haushalte mit dem Thema umgeht. Er schreibt: „Mit Erschrecken habe ich dem Werbeblättchen der FWG entnommen, das nun genau das passiert ist was nicht passieren sollte – eine politische Inanspruchnahme des Neuenrader Stadtmarketing welches angeblich durch die Initiative dieser Partei angelaufen ist. Hiermit offenbart sich nun das, was die meisten kritischen Beobachter der Entwicklung von Anfang an befürchtet haben – ich habe blauäugig gehofft, dass dieser Umstand nicht eintritt.“

Auf Nachfrage weist Hellweg darauf hin, dass man sich darüber einig gewesen sei, dass das Stadtmarketing neutral sein müsse, frei von jeglicher politischer Einflussnahme und Verwendung. Das habe er, schreibt Hellweg, „in einer gemeinsamen Vorbesprechung am 14. Dezember noch einmal eindeutig ausgesprochen und hierzu die vollkommene Zustimmung aller Anwesenden festgestellt – zu dem Zeitpunkt war das Blättchen vermutlich schon gedruckt….“
„Missbräuchlich verwendet“

Der Ausschussvorsitzende erklärt, dass er sich nicht ehrenamtlich in eine Sache einbringen wolle, „welche vollkommen missbräuchlich zu Werbezwecken für eine politische Gruppierung verwendet wird“.

Auf Nachfrage der WR sagte er, dass er auch Unbeteiligten Dritten den kritisierten Flyer gezeigt habe. Die hätten ihn in seiner Auffassung bestätigt.

Er sei in die Aktivitäten des neu gegründeten Stadtmarketingvereins eingebunden gewesen, sollte unter anderem Firmen für den Verein ansprechen. „Das werde ich jetzt nicht mehr tun“, so Hellweg.

Uwe Tonscheidt