Petrus war der CDU Neuenrade sehr gesonnen, als sie sich mit 54 Teilnehmern zur 35. Reise in Deutschlands Metropole Berlin aufmachte. Dieter Drangmeister, seit Jahren bewährter Reiseleiter, hatte wieder ein umfangreiches, informatives, aber auch kulturelles Programm vorbereitet.

Gleich am nächsten Morgen stand die Erkundung Berlins auf dem Programm. Stadtführer Marcel Zierenberg kennt sich so gut in seiner Geburtsstadt aus, dass er an diesem Tag während der Besichtigungstour sehr viel improvisieren konnte. Durch den Besuch von Präsident Obama waren viele Straßen rund um das Brandenburger Tor für Besucher gesperrt. Zielstrebig dirigierte er Busfahrer Rüdiger in Stadtteile, in die sonst keine Besucher geführt werden. Dazu gehörte der Besuch des stillgelegten Flughafens Tempelhof. Das riesige Flugfeld haben die Berliner mittlerweile für vielfältige Freizeitvergnügen erobert. Auch die Vergangenheit wurde immer wieder lebendig, so besonders Reste der „Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße. Hier steckten noch die Rosen, die Frau Obama mit ihren Töchtern einige Stunden vorher dort in die Ritzen gesteckt hatten. Beeindruckend auch die Kapelle der Versöhnung, ein moderner Stampflehmbau auf den Fundamenten der von den DDR-Grenztruppen gesprengten Versöhnungskirche und die Wand mit den Bildern der verstorbenen Mauerflüchtlingen.

 

Am nächsten Tag stand die hohe Politik mit der Besichtigung des Bundeskanzleramtes im Vordergrund. Leider wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel nur in der Ferne gesichtet. In den benachbarten Reichstag führte Philipp Riedel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Heider, die Reisegruppe. Er erläuterte die Arbeit des Bundestages und seiner Ausschüsse und musste viele Fragen der Teilnehmer beantworten.

SHOW ME –Berlins größte Show im Friedrichstadt-Palast, verzauberte am Abend die Neuenrader. Mit den Hightech-Möglichkeiten unserer Zeit, mit moderner Musik, raffiniertem Licht und heutiger Tanzkultur, Weltklasse Artistik, ästhetisch verwoben mit verblüffenden Formationen aus Körpern und Kostümen, boten die mehr als 160 Mitwirkenden unvergessliche Momente.

Ausflugsziel vor den Toren Berlins war am folgenden Tag der Filmpark Babelsberg. Einblicke gab es in den Werkstätten bei Bildhauern, Kunstmalern oder Masken- und Kostümbildnern. Nervenkitzel pur erlebten die Neuenrader auf einer actionreichen Fahrt durch wundersame Welten im 3D-Actionkino oder in der Vulkan-Arena bei einer Stuntshow mit wilden Fahrmanövern und einer Vielzahl von Spezialeffekten. Eine Führung durch den größten europäischen Filmfundus für Requisiten zeigte eine Ansammlung tausender Exponate namhafter Filmproduktionen.

Auch ein Tag zur eigenen Gestaltung stand im Programm. Er wurde mit einem Bummel über den Kurfürstendamm, einem Mittagessen in der Gourmet-Etage des Ka-De-We, einem Spaziergang durch das pulsierende Berlin, oder anderen Aktivitäten ausgefüllt. Einige schauten auch dem schrillen Treiben beim Umzug des Christopher-Street-Day zu.

Die Konzertliebhaber erlebten am Abend in der Waldbühne ein grandioses Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle bei wunderbarem Wetter. Andere vergnügten sich in der „Distel“, einem politischen Kabarett.

Je nach Konfessionszugehörigkeit besuchten die Mitglieder der CDU-Gruppe am Sonntag die Gottesdienste im Berliner Dom oder in der St. Hedwigs Kathedrale. Nach dem Mittagessen tauchten die Neuenrader noch einmal tief in die Geschichte Berlins ein. Das monumentale Panorama „Die Mauer“ von Yadegar Asisi führte sie zurück in das geteilte Berlin. Auf 15 Metern Höhe und 60 Meter Umfang zeigt das Rundbild Asisis Interpretationen der Zeit des „Kalten Krieges“. Von der 4 Meter hohen Besucherplattform schaut man auf unsanierte Häuserfassaden, davor spielende Kinder, Graffiti-Maler oder Betrunkene an einer Currybude im Westen an einem fiktiven Herbsttag in den 1980ern. DDR-Grenzer kontrollieren im Todesstreifen und beobachten aus den Wachtürmen den Westteil der Stadt. Das Panorama und die Filme und Bilder in der Eingangshalle beeindruckten sehr und erzeugten beklemmende Gefühle.
Da war anschließend eine Bootsfahrt auf der Spree ein willkommener Ausgleich. Die Fahrt führte am Nikolaiviertel, den Regierungsgebäuden und weiteren historischen Stätten vorbei. Viele Berliner genossen das schöne Sommerwetter an den Flussufern, um dort zu promenieren oder sich in Liegestühlen zu sonnen.

Doch schließlich hat jede schöne Reise einmal ein Ende. Am nächsten Morgen hieß es auch schon wieder: Kofferpacken! Abgespannt, doch gut gelaunt, kam die Truppe am späten Nachmittag wieder in Neuenrade an. Alle sind sich einig: Ein vielseitiges und wohl durchdachtes Programm hatte Dieter Drangmeister vorbereitet und erfolgreich geleitet. Dafür gab es en dickes Lob von den Teilnehmern, die auch dem Busfahrer Rüdiger Schlupp für sein umsichtiges und sicheres Fahren herzlich dankten.
Wie gut es allen gefallen hat, zeigt die Anmeldeliste für das nächste Jahr. Dann soll es in der Zeit vom 24. bis 30. Juni nach Dresden gehen.