Die CDU Neuenrade stellt sich demonstrativ hinter ihren Bürgermeister Antonius Wiesemann. Sie reagieren mit teils deutlichen Worten auf den Rundumschlag von Bettina Griesenbruch. Die Leiterin der Bürgerinitiative äußerte, dass der Bürgermeister nicht zum Grundgesetz stünde und die CDU Neuenrade kein Demokratieverständnis hätte. Sie warf den Christdemokraten auch psychologische Kriegsführung vor (wir berichteten). Die Kommunalpolitiker sahen eine Grenze überschritten, daraufhin haben sie sich am Samstag zusammengesetzt.

Trotz kurzfristiger Einladung kam innerhalb weniger Stunden fast das halbe Team aus Partei und Fraktion zusammen. Direkt zu Beginn wurde Parteichef Marcus Dunker deutlich: „Man sieht welche Parolen und rhetorisch fragwürdigen Stilmittel hier zum Zuge kommen, es wird ganz offen mit Ängsten gespielt. Lösungen und Realitäten werden noch nicht einmal im Ansatz mitbedacht. Damit disqualifiziert man sich für den Diskurs mit unseren Parteigremien.“ Dunker zeigt auf, wie es sich im Bund, in den Ländern und auch in anderen Städten verhält. Überall dort, wo sich Politiker „nur noch mit hetzenden Gegnern auseinandersetzen, Leserbriefe hin und her schreiben und sich in diversen Medien gegenseitig mit Vorwürfen überziehen“, bliebe die politische Entwicklung liegen. In seinen Augen sei dies ein falsches Selbstverständnis von Politik, das gebe es mit ihm nicht. Die Anwesenden bestätigten ihn in seinen Aussagen und stimmten zu. Er stellt klar, dass jeder wissen solle, dass die CDU Neuenrade zusammenhält und Angriffe unter der Gürtellinie nicht kommentiert oder erwidert, sondern weiter zielorientiert arbeitet. Dann setzte der Bürgermeister ein erstes Ausrufezeichen. Er erklärte, dass die inhaltliche politische Arbeit sich nicht ändert: „Wir ziehen weiter alle an einem Strang und bringen unsere schöne Stadt mit Herzblut weiter. Dafür sind wir gewählt und darauf können sich die Menschen verlassen“. Antonius Wiesemann, seit vielen Legislaturperioden selbst in der Partei aktiv, ergänzte dass ein respektvoller Umgang und inhaltliche Breite und Tiefe wichtig sind. Der erste Mann der Stadt berichtet, dass so „in den vergangenen Jahrzehnten gute Sachpolitik in den richtigen Bahnen lief und weiterlaufen wird“. Er bekräftigte die Anfangsaussage Dunkers und schwörte sein Team ein: „Wir müssen als Kommunalpolitiker moralische Vorbilder sein und konzentriert an den wichtigen Zukunftsthemen arbeiten, die diese Stadt nach vorne bringen. Wenn es stürmisch wird, halten wir das aus und bleiben stehen wie Leuchttürme als Orientierungspunkte, auch dafür wurden wir gewählt.“ Er berichtet, welche Freude es ihm macht, die Hönnestadt zu entwickeln. Nach dem lauten Applaus für diese Aussage war allen klar, dass das der gemeinsame Weg ist.

Inhaltliche Sachfragen nehmen die CDU-Politiker laut eigener Aussage in die politische Arbeit mit auf: „Meine Bürgermeistersprechstunde ist immer gut ausgebucht, da bekomme ich viele Ideen, Kritik, Feedback, Anregungen und teilweise auch Lösungsansätze, die bearbeiten wir gerne.“ Doch nicht nur im Rathaus gibt es politische Impulse. Die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Reinken-Stork erlebt im täglichen Leben viele Menschen, die sie und ihre Parteikollegen auf unterschiedlichen Wegen ansprechen: „So bekommen wir ein breites Bild der Gedanken und Sorgen der Menschen hier, das fließt immer in unsere Sacharbeit ein“, erläutert die Christdemokratin.

Danach umfassten die politischen Verantwortlichen aktuelle Kernthemen. Ratsmitglied und Küntroper Ortsvorsteher Ludger Stracke stellte das Medizinische Versorgungszentrum in den Vordergrund und betont die Rolle von Daniel Wingen, Unternehmer und CDU-Gesundheitsexperte, der „sich hier für alle Neuenrader richtig ins Zeug gelegt hat, damit wir zukünftig eine gute Gesundheitsversorgung vor Ort haben“. Wingen ist kürzlich zum Vorstand dieser öffentlichen Einrichtung gewählt worden (wir berichteten). Dennis Uhlig, Geschäftsführer von Fraktion und Partei, brachte die Themen Schule und Digitalisierung ein. Uhlig, selbst Familienvater, berichtet aus seiner Erfahrung, wie wichtig diese Punkte für eine moderne Bildungslandschaft sind. Parteichef Marcus Dunker betreut diese Themen beruflich und ist dementsprechend auch Sprecher seiner Fraktion in diesem Bereich. Solche Dinge könne niemand allein bewegen, dafür sei eine große Mannschaft notwendig, „die wie wir vertrauensvoll zusammenarbeitet“, stellt Wiesemann zum Ende der Sitzung fest. Tatsächlich wird in diversen Statistiken immer wieder deutlich, dass Neuenrade in vielen Bereichen zur Spitze im Märkischen Kreis zählt und sich deutlich besser entwickelt hat als vergleichbare Orte. Ortsvorsteher Stracke: „Dass wir besser da stehen ist kein Zufall, sondern Fleißarbeit und darauf sind wir stolz, dafür beneiden uns viele Bürger im Märkischen Kreis.“ Das Schlusswort setzte Lisa Hanke-Klute: „Und wir haben auch noch Spaß an der politischen Arbeit für und mit den Neuenradern und das machen wir gerne.“