Alle wollen Details zur Rohr-Prüfung

Dieter Linde

Neuenrade. Bis zum 31. Dezember 2015 müssen in NRW alle privaten Abwasserleitungen – zum öffentlichen Kanal – gemäß § 61a Landeswassergesetz auf ihre Dichtheit geprüft werden. Ein Thema, zu dem am Mittwochabend die CDU Neuenrade in die Gaststätte „Zur Post“ eingeladen hatte – und völlig überrascht war, auf welch große Resonanz dieses Thema traf.
Die meisten Zuhörer erwischten nur noch Stehplätze, viele gingen einfach wieder nach Hause. „Eine erste Versammlung im vergangenen Jahr wurde gerade einmal von 20 Personen besucht, da haben wir wirklich nicht damit gerechnet, dass das Interesse jetzt plötzlich so groß ist“, so Antonius Wiesemann, Vorsitzender im Bau- und Planungsausschuss.

Viele Fragen drehten sich um die Kosten

Der CDU-Politiker kündigte an: „Wir haben unmittelbar nach der Versammlung beschlossen, dass noch in diesem Jahr weitere Informationsabende folgen, speziell auch für die Dörfer!“

 


Neben Antonius Wiesemann informierten noch Bauamtsleiter Marcus Henninger und Gregor Pakosch von den Stadtwerken über das, was da in der nächsten Zeit auf alle Hausbesitzer zukommt. Im Mittelpunkt standen dabei immer wieder die Kosten. „Es gibt da leider viele unseriöse Zahlen, die genannt werden“, stellte Wiesemann fest.
Außerdem muss man unterscheiden zwischen der reinen Untersuchung und dem Fall, wenn wirklich ein Schaden festgestellt wird. „Da sollten sich die Hausbesitzer nicht verunsichern lassen“, betont Wiesemann. Marcus Henninger bestätigte, dass für ein normales Einfamilienhaus bei der Überprüfung Kosten in Höhe von 300 bis 500 Euro entstehen können. Wird wirklich ein Schaden festgestellt, sollte man sich verschiedene Angebote zur Reparatur einholen.
Für die Dichtheitsprüfung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, in Neuenrade hat man sich für die TV-Inspektion entschieden, „die preiswerteste Variante“, so Henninger. „Kosten lassen sich auch noch sparen, wenn sich mehrere Hausbesitzer zusammen tun, vielleicht ganze Straßen“, so der Tipp von Wiesemann.
Alle Experten raten übrigens, die Dichtheitsprüfung nicht auf die lange Bank zu schieben, allein in Neuenrade gibt es 3500 Hausanschlüsse, die überprüft werden müssen. Die Stadtwerke haben übrigens auf ihrer Internetseite ausführliche Informationen zur Prüfung gesammelt. Dort gibt es auch einen „Link“ zu der Seite, auf dem die Unternehmen aufgeführt sind, die diese Prüfung durchführen dürfen.
Dennoch gibt es immer wieder Einzelfragen, da kann man sich bei den Stadtwerken melden (bitte zuvor telefonisch einen Termin vereinbaren) oder auf einer der nächsten Versammlungen nachhaken.

  INFO

Regenleitung nicht

•Alle Schmutzwasserleitungen müssen auf Dichtheit geprüft werden, dazu gehören auch Leitungen unter der Bodenplatte der Häuser.

•Regenwasserleitungen werden von der Regelung in §61a nicht erfasst

•Für die Dichtheitsprüfung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Druckprüfung mit Wasser; Druckprüfung mit Luft; TV Inspektion – wobei
man hier gleich eine Schadstelle sieht