Ferdinand Nolte, Leiter der Sparkasse Neuenrade, spricht bei der CDU Senioren Union über die weltweite Krise und deren Auswirkungen auf die Stabilität der Währung

NEUENRADE • Ferdinand Nolte, Leiter der Sparkasse Neuenrade, referierte am Montagnachmittag bei der CDU Senioren Union Neuenrade zum Thema Finanzfragen und die damit in Zusammenhang stehende Informationen. Zum Vortrag kamen 32 Teilnehmer in den Kaisergarten.
Nolte ging zunächst auf den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler ein, der in Zukunft als Berater der G-20-Gruppe fungieren würde. Köhler war bis 2004 Direktor des Internationalen Währungsfonds. Durch „diesen exzellenten Fachmann“ würde der Einfluss der Deutschen in dieser Gruppe wieder stärker.
Einen großen Teil des Referates nahm die Griechenland-Hilfe und damit die finanzielle Sicherung von EU-Staaten in Anspruch. Griechenland sei bekanntlich hoch verschuldet, was verschiedene Ursachen habe, wie zum Beispiel die hohe Bezahlung von Staatsangestellten und Pensionsansprüche auch für entferntere Angehörige sowie auch die überdimensionale Ausstattung der Streitkräfte wie zum Beispiel mit dem Leopard-Panzer. Die Griechen hätten zwar Zusagen wegen des Schuldenabbaus gemacht, könnten aber keine genaue und endgültige Übersicht über die tatsächliche Verschuldung geben. Die Insolvenz eines hoch verschuldeten EU-Staates könne nicht hingenommen werden, da sonst weitere Bankensysteme zusammenbrechen würden, weil diese griechische Staatsanleihen besäßen, die dann wertlos würden. Außerdem seien die Banken durch staatliche Gelder gestützt worden.
Die Stabilität des Euro würde nachhaltig gefährdet. Die griechischen Staatsanleihen seien inzwischen hochverzinslich, würden aber auch ein großes Risiko für die Rückzahlung in sich bergen.
Im Verlauf des Vertrages erläuterte Nolte verschiedene Schaubilder zu Kundenbefragungen über Vermögenslagen, Altersvorsorge, Vertrauen zu den Banken, Sicherheit des Geldes, Beratungskompetenzen, Hinterbliebenenschutz, Vererbbarkeit.
Die öffentlich rechtlichen Geldinstitute und die Genossenschaftsbanken verfügten über das Instrument der Institutssicherheit. Einlagen bis zu 50.000 Euro seien gesichert. Europaweit soll diese Sicherheit auf 100.000 Euro ausgeweitet werden. Dazu soll aber noch ein besonderer Fond aufgelegt werden.
Nolte ging besonders auf Fragen des Publikums ein. So sei zum Beispiel die Kreditvergabe an die heimische Wirtschaft im Vergleich zu 2008/2009 unter Berücksichtigung strenger Kriterien um rund 30 Prozent gestiegen.
Die Kreditvergabe an Senioren sei gewährleistet und generell nicht eingeschränkt. Voraussetzung sei allerdings wie bei allen Krediten, dass eine reale Rückzahlung gewährleistet sei.
Die heute bestehende große Differenz zwischen den Einlagezinsen und Dispo-Krediten begründete der Referent mit hohen Kosten zur Eintreibung dieser Dispositions-Kredite.
Durch den Vortrag wurde deutlich, dass es der CDU Senioren Union gelungen ist, einen kompetenten Referenten zu aktuellen Finanzfragen zu gewinnen.